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Feuerwehr Holm-Seppensen: Standort mit Risiken und Nebenwirkungen

Damit die Buchholzer Feuerwehr überall innerhalb von acht Minuten nach Alarmierung am Einsatzort sein kann, ist u.a. die Verlegung der Feuerwache Holm in den Norden von Holm-Seppensen notwendig. Dies findet zum Wohle aller Buchholzer:innen und der Feuerwehreinsatzkräfte unsere volle Zustimmung. Die Standortauswahl jedoch kritisieren wir in einer Stellungnahme, die wir im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung zur Änderung des Flächennutzungs- und Bebauungsplans bei der Stadt Buchholz i.d.N. eingereicht haben.

Für den Umzug der Feuerwache rückten die beiden Grundstücke „Am Schoolsolt“ und „Up de hoge Luft“ als Alternativstandorte in die engere Wahl. Ein drittes Grundstück nördlich des Sportplatzes war von Anfang an als Kompensationsfläche vorgesehen, kann deshalb unseres Erachtens nicht als Alternativstandort angeführt werden. Der Abwägungsprozess zur Auswahl des Standorts „Am Schoolsolt“ ist von bemerkenswerter Oberflächlichkeit gekennzeichnet. Eine Bewertung nach objektiven Kriterien wurde partiell am Grundstück „Am Schoolsolt“ vorgenommen, der Öffentlichkeit allerdings erst nach Anfrage zur Kenntnis gegeben. Ein wiederholt bei der Stadtverwaltung angefragter Vergleich zwischen den Grundstücken wurde dagegen nie vorgelegt, insbesondere kein vertiefter. Dabei dürften sich beide Grundstücke wesentlich voneinander unterscheiden: 

  • Zum einen werden am Standort „Am Schoolsolt“ unseres Erachtens erwartbare Verkehrskonflikte zu einer Verlän­gerung der Hilfsfrist führen und damit die Sicherheit für alle vermindern. 
  • Zum anderen spielen Klimaschutz- und Biodiversitätsbelange bisher in der Abwägung keine nennenswerte Rolle, obwohl sich beide Flächen hinsichtlich ihrer ökologischen Bedeutung als Kohlenstoffsenke und Ort für Artenreich­tum offensichtlich grundlegend voneinander unterscheiden. 

Der Abwägungsprozess wirkt, als hätte sich die Stadtverwaltung ohne angemessene Prüfung der Alternativen aus­schlaggebend von haushalterischen Argumenten leiten lassen, zumal die Grundstücksverkäufe aus der vorgesehenen Wohnbebauung „Am Schoolsolt“ bereits als Veräußerungen und somit außerordentliche Erträge zum Ausgleich des Doppelhaushalts 2023/24 der Stadt Buchholz i.d.N. fest eingeplant sind. 

Die Vorbereitung und bisherige Verfahrensweise zur 21. Änderung des Flächennutzungsplans 2020 halten wir für un­vollständig und unzureichend, somit in dieser Form nicht durchführbar bzw. sogar nicht für gerichtsfest. Hier bedarf es unbedingt sorgfältiger Nacharbeit.

Darüber hinaus ist auch die 1. Änderung des Bebauungsplans „Am Schoolsolt“ an sich zu beanstanden: Ähnlich wie Holm-Seppensen schon in seinem Zentrum nicht mehr als charmante Heideortschaft wahrnehmbar ist, droht es durch die vorgesehene Planung auch am nördlichen Ortseingang seine im Grünordnungsplan (2000) beschriebene Attrakti­vität mit Wald und Wiese zu verlieren. In unserer Stellungnahme nennen wir Einwände bzw. Änderungsvorschläge zur Anpassung der Planung. Die Vorschläge zielen wesentlich auf die Minimierung von Flächenversiegelung, eine ökologisch verträgliche und eine soziale Gesichtspunkte berücksichtigende Bebauung ab. Dabei rückt die Bewahrung des Mischwaldes und der Streuobstwiese in den Mittelpunkt, die laut B-Plan „Am Schoolsolt“ im Jahr 2000 als Kompensationsflächen fest­gesetzt wurden.

Vor diesem Hintergrund bedarf es eines Umweltberichts mit einer einschlägigen Bestandsaufnahme des jetzigen Um­weltzustands (Basisszenario), inklusive einer speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP), und einer Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen über die voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung (Anlage 1 zu §2 Absatz 4 und den §§2a und 4c BauGB). 

Ferner ist zu klären, ob die angedachte Kompensationsfläche der bisherigen Kompensationsfläche nördlich des Sport­platzes hinsichtlich der Vorgaben des RROP 2025 sowie auch ihrer Bodenbeschaffenheit eine Aufforstung mit Wald überhaupt erlaubt.

Mit dem Ratsbeschluss über das Erreichen von Klimaneutralität 2035 erscheint uns die jetzige Planung nicht kompati­bel: Das Vorhaben entfernt uns vielmehr vom Klimaziel! Die gesamte Planung lässt sich aus unserer Sicht prägnant so zusammenfassen: 

„Standort mit Risiken und Nebenwirkungen!“

Download Stellungnahme BuchholzZero zum geplanten Standort der Feuerwehr Holm-Seppensen

Bericht im Winsener Anzeiger vom 20.02.2023

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